Tarek Al-Wazir steht Delegierten des Fachverbandes SHK Hessen Rede und Antwort

Es war bereits sein zweiter Besuch beim Delegiertentag des Fachverbandes Sanitär Heizung Klima Hessen. Vor einigen Jahren war Tarek Al-Wazir bei seinem Besuch neu im Amt als hessischer Wirtschaftsminister. In diesem Jahr begrüßten ihn die Delegierten des Fachverbandes SHK Hessen als rechtspolitischen Sprecher und Sprecher für Kommunalfinanzen der Grünen Fraktion Hessen.

Landesinnungsmeister Uwe Loth bedankte sich bei dem hessischen Landtagsabgeordneten der Grünen für seine Zusage und hob seine Bedeutung als Meinungsmacher der Grünen auch auf Bundesebene hervor. Insoweit sei es nur konsequent nicht nur landespolitische Fachthemen, wie z. B. die kommunale Wärmeplanung mit ihm gemeinsam zu erörtern, sondern auch die beiden im SHK-Handwerk umstrittenen Bundesgesetze, das GEG und das BEG. Aus Sicht der hessischen Delegierten sei es wichtig, so Landesinnungsmeister Loth, dass er ein Stimmungsbild von der Basis mit nach Berlin nehme. Schließlich seien es die SHK-Handwerker, die in ihrer täglichen Arbeit den Frust und die Verunsicherung der Kunden zu spüren bekommen.

In seinem kurzen Diskussionsbeitrag mit dem Titel „Klimaneutrales Hessen 2045 - Zwischen Wunsch und Wirklichkeit“ ging Al-Wazir auf die gesetzten Klimaziele ein und wies in diesem Zusammenhang auf den zunächst starken Zuspruch in der Bevölkerung hin. Gleichzeitig räumte der hessische Wirtschaftsminister der vergangenen Legislaturperiode ein, dass aufgrund des hohen Zeitdrucks bei der rechtlichen Ausgestaltung der Rahmenbedingungen Fehler gemacht worden seien und man dadurch Vertrauen verloren habe. Dennoch sehe er keine Alternativen, als den eingeschlagenen Weg konsequent weiterzugehen. Dabei spiele das SHK-Handwerk eine tragende Rolle.

In einer anschließenden Fragerunde wurde durch die Delegierten die abwartende Haltung der Kunden thematisiert, die insbesondere daraus resultiere, dass man sich besondere Erkenntnisse und Ergebnisse aus der kommunalen Wärmeplanung erhoffe, die es aber so nicht gebe, und auch nicht geben werde. Al-Wazir bestätigte, dass die kommunale Wärmeplanung keine Allheilmittel sei, sondern lediglich eine Orientierungshilfe. Durchaus kritisch wurden auch Mitnahmeeffekte der BEG-Förderungen durch die Industrie diskutiert. Abschließend versprach AL-Wazir die Eindrücke und Anregungen der Delegierten mit nach Wiesbaden und Berlin nehmen zu wollen.

Im zweiten Teil des Delegiertentages wurden durch Christian Dimanski, CEO und Mitbegründer von descript & mataono mögliche Anwendungsfälle der generativen KI im SHK-Handwerk vorgestellt. Anhand der künstlichen Intelligenz-Software ChatGPT zeigte er konkrete Einsatzmöglichkeiten der KI in der täglichen Arbeit eines SHK-Unternehmens auf. Beispielsweise demonstrierte er, wie ChatGPT anhand eines PDF-Dokumentes Mengen und Massen aus einer Ausschreibung extrahiert und effizient bei der Erstellung vom Preis-Leistungsverzeichnissen unterstützt. Am Ende des zukunftsweisenden Vortrages waren sich die Delegierten darüber einig, dass die generativen KI zwar viele Vorteile und Erleichterungen bei der Erledigung täglicher Arbeiten bietet, aber in vielen Bereichen auch erhebliche Gefahren.

Am Ende der Veranstaltung sprachen sich die Delegierten einstimmig dafür aus, dass die Innungen Lizenzen für ein Lern-Tool für Auszubildende erwerben. Das Azubi-Lern-Tool soll unterstützend während der Ausbildung und zur Vorbereitung auf die Gesellenprüfung den Auszubildenden der Innungsbetriebe zur Verfügung gestellt werden.

Zukünftig wird der Name des Verbandes nicht mehr Fachverband Sanitär, Heizungs- und Klimatechnik Hessen lauten, sondern Fachverband Sanitär Heizung Klima Hessen. Dies beschlossen die Delegierten in Anlehnung an den Namen des Zentralverbandes Sanitär Heizung Klima.